In Deutschland wird auf politischer Ebene relativ entspannt mit dem Thema „Homosexualität“ umgegangen: Seit dem 1. August 2001 können gleichgeschlechtliche Paare eine Eingetragene Lebenspartnerschaft mit (bis auf das ESt-Recht) eheähnlichen rechtlichen Verbindlichkeiten führen, und seit 2005 gilt das Antidiskriminierungsgesetz.
Nach Umfragen wäre für rund 80% der Deutschen die Homosexualität eines Politikers ohne Belang, und vermutlich auch daher gibt es bei uns Menschen in hochrangigen politischen Positionen, die den Mut haben, ihre entsprechende Neigung nicht zu verheimlichen.
Doch in den USA herrscht eine andere Situation. Aus demoskopischen Untersuchungen geht hervor, dass über 40% der US-Amerikaner homosexuelles Verhalten nicht akzeptieren. Die Möglichkeiten für Betroffene zur Schließung einer Ehe oder einer rechtlich eheähnlichen Verbindung und die staatliche Anerkennung dieser Formen variiert von Bundesstaat zu Bundesstaat. Und in vielen Teilen der USA sind Partnerschaften zwischen Homosexuellen innerhalb eines rechtlichen Rahmens per Verfassung generell verboten. Doch nun intervenieren Hollywood-Stars.
Die Schauspielerin Natalie Portman, die im Februar den Oscar für die Rolle der ehrgeizigen Tänzerin in „Black Swan“ bekam und derzeit hochschwanger ist, und ihr Verlobter Benjamin Millepied setzten ihren Namen in die Unterschriftensammlung „Freedom to Marry“. In dem an Barack Obama gerichteten Begleitbrief wird gefordert, allen sich liebenden Paaren eine rechtlich verbindliche Partnerschaft zu ermöglichen. Auch die Darsteller Martin Sheen („Apocalypse Now“, 1979) und Anne Hathaway („Plötzlich Prinzessin“, 2001) sowie die auch als Autorin und Sängerin bekannte Schauspielerin Jane Lynch („Glee“, seit 2009), die seit 2010 mit der Psychiaterin Lara Embry verheiratet ist, trugen sich in die bereits über 100.000 Namen umfassende Liste ein.
Gwyneth Paltrow ging einen eigenen Weg, um auf die immer noch schwierige Lage von Homosexuellen in den USA aufmerksam zu machen. Einmal wöchentlich erscheint von ihr ein Internet-Newsletter, in dem Artikel über zumeist leichte Themen wie Kochen, Fitness, Mode, Shopping oder Reisen zu lesen sind. In dieser Woche jedoch veröffentlichte sie den Essay „Homosexuality in the Bible“, in dem sie die Diskriminierung von Homosexuellen in der Gesellschaft kritisiert. Als Diskussionsanreiz fügte Paltrow die Kommentare von Theologen mit unterschiedlichen Meinungen hinzu.
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