Ein Mädchen mit dem Spitznamen Thessa wollte doch nur ihren 16. Geburtstag feiern. Sie hatte eine Veranstaltung erstellt bei dem Sozialen Netzwerk Facebook. Der Fauxpas, der ihr währenddessen unterlief, machte ihren Geburtstag zu einem Albtraum. Sie lud insgesamt 16.000 Facebook Gäste ein. Der Fehler: sie erstellte eine öffentliche, anstelle einer privaten Veranstaltung.
Als dann an dem Tag selbst immerhin 1.600 Jugendliche in Hamburg-Bramfeld aufliefen, ergriff Thessa die Flucht und verbrachte ihren Geburtstag bei ihren Großeltern.
Ihr Vater hatte den Braten gerochen. Er hatte die Veranstaltung zwar bereits im Vorfeld abgesagt, dennoch hielt er es für notwenig einen Sicherheitsdienst zu engagieren. Nicht umsonst! Auch die Polizei versuchte gegen die Meute anzukommen. Dies gestaltete sich schwierig. Elf pöbelnde Jugendliche wurden während des Abends festgenommen.
So erfuhren die meisten von der neuen Epidemie in Deutschland. Der Epidemie der Facebook Partys.
Über Pfingsten ereigneten sich diese Partys in ganz Deutschland. München, Lörrach und Hamburg waren die Orte des Geschehens. Am 11.6 verabredeten sich 250 Jugendliche und fuhren zwischen zwei Münchner U-Bahnstationen hin- und her. Viele der Jugendlichen waren stark alkoholisiert. Andere Fahrgäste fühlten sich belästigt und bekamen Platzangst. Nach einer halben Stunde machte die Polizei dem ganzen ein Ende. Die Gruppe machte sich auf den Weg zum Sendlinger Tor. Die Polizei sperrte vorsichtshalber die Eingänge zu der U-Bahn ab. Konfrontiert mit der Angst der Masse nicht standhalten zu können, wurde die Veranstaltung aufgelöst.
In Lörrach in Baden-Württemberg versammelten sich 500 Techno-Anbeter und machten die Nacht zum Sonntag zum Tag. Ein 35 Jahre alter Techno-Fan hatte die Party initiiert.
650 waren es in Hamburg. Wie Focus.de berichtet waren es um 2 Uhr morgens immer noch 200 Jugendliche.
In Paris endete eine Facebook Party bereits tödlich. Mit 2,4 Promille Alkohol stürzte der 21-jähriger Franzose in Nantes um 3 Uhr morgens von einer fünf Meter hohen Brücke. Mehrere Abgeordnete und Bürgermeister forderten direkt nach dem Vorfall stärkere Beschränkung derartiger Szenarien. Ein Verbot wollte die Regierung in Paris allerdings zunächst nicht bestätigen.
Überdenkenswert sind diese Veranstaltungen angesichts der bereits eingetretenen Vorfälle auf jeden Fall.
(Foto:benstein)